LABEL: Haute Real - Vö 30.04.10 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. Juni 2010
Die Record-Release-Party fand im Monarch am Kottbusser Tor statt. Die Hütte war voll. Das passt, denn SEDLMEIER ist personifizierter Kreuzberger Größenwahn: „Ich will behandelt werden wie ein Star, wo ist das Spitzenpersonal? Was glauben sie wen sie vor sich haben?“, fordert der selbsternannte „Hard Rock Roboter“ im Opener „T-Nage Service“. Er ist Opfer und Erlöser des Rock’n’Roll (Oliver Maria Schmitt) und eine One-Man-Army auf dicken Eiern. Und hey, wer in „Killing ’em“ seinen bisherigen Smashhit „Arschloch Tricks“ mit einem LENNY KRAVITZ-Gesang auf scheißcoolem THE KILLS-Sound in den Schatten stellt, der kann zu recht darüber rätseln: Was hat dieser Carpendale, was ich nicht habe? Erfolg, ok. Dafür hat SEDLMEIER den Charme des sympathischen Verlierers, der die Freiheit hat, auf alle Konventionen zu scheißen. Egal ob 70er Jahre Filmmusik, Schlager, Rock’n’Roll und textlich von philosophisch über banal bis egal – er macht alles.
Kennt jemand noch die Import-Export-Läden? Das Album ist deren musikalische Übersetzung in die Gegenwart. Nebenbei bekommen in Kreuzberger Großmannssucht auch noch die Hamburger Fischköpfe ihr Fett weg: „Döner schmeckt voll scheiße hier – kostet dafür ein Euro mehr“ („Hund ohne Beine“). Aber als Entertainer mit Perfektionsanspruch kann der Hard Rock Roboter die emotionale Bandbreite auch bis zur Nachdenklichkeit bedienen: „Wir sind Spielzeug in den Händen von langweiligen Fremden. Der Grund ist ganz banal. Wir finden das normal.“ („Unten im All“)
bigat
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