Fünf hungrige Jungs aus Dallas/Texas begeben sich auf den steinigen Weg aus dem Underground in Richtung Gipfel. Sie riechen die klare Luft und spüren vielleicht schon ein paar Sonnenstrahlen. Die Route zum Gipfel ist bestimmt von dreckigem Rock’n’Roll gepaart mit Hardcore- und Metal-Einflüssen. MEMPHIS MAY FIRE nennen als musikalische Einflüsse große Hardrock-Legenden wie ZZ TOP, VAN HALEN oder auch WHITESNAKE, deren Einfluss sich in sleazigen Gitarrenriffs und melodiösen Gesangspassagen wie in „Neutron Cameras Vs Smuggled“ niederschlägt. Sprengstoff bietet schon der Opener „Cowbell’s Makin’ A Comeback“, den der Fünfer mit mächtig Wut im Bauch eingespielt haben muss. Genau diese Wut äußert sich auch in Chase Ryans Screams, die mitunter doch ein wenig nervtötend sind, vor allem, wenn sie übereingelegt erklingen. Das ist für meinen Geschmack das einzige Manko an der selbstbetitelten Scheibe. Die EP mit fünf Songs dürfte nur ein süßer Vorgeschmack auf das für 2008 angekündigte Album sein. Fakt ist, in dieser mit Neuerscheinungen überfluteten Szene kann sich nur noch behaupten, wer von langweiligen, ausgelatschten Pfaden abweicht und den Mut hat, auch über kleinere und größere Felsvorsprünge zu klettern. MEMPHIS MAY FIRE haben ihre Route eingeschlagen und wenn sie sich daran halten, könnte die Aussicht von oben belohnen.

claudia k.