Bedauerlicherweise hatte ich vom Elektro-Punk-Duo Caroline Martial und Orion Bouvier, kurz KAP BAMBINO bisher nie gehört. Und das, obwohl die Beiden bereits drei Alben und diverse EPs veröffentlicht haben. Das neue Album „Blacklist“ ist für mich allerdings eine echte Entdeckung. Das Duo ist genau so herrlich überdreht und durchgeknallt, wie es schon das strange Artwork von „Blacklist“ vermuten lässt. Eine komplett schwarze CD hatte ich bisher jedenfalls noch nicht in den Händen (nein, nicht nur die Oberfläche, sondern auch die Abspielseite ist schwarz). Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen der Gewalt von ATARI TEENAGE RIOT, eingängigem Bubblegum-Pop und Electroclash-Acts, wie den CHICKS ON SPEED. Das Ganze birst vor Energie, ist experimentell, energetisch und trotzdem irgendwie eingängig. Eine ganz eigene, kaum beschreibbare Mischung, die einen nach kurzen, extrem intensiven 31 Minuten in einem Zustand zurücklässt, als hätte man ein paar Energy-Drinks gekippt. Solche Musik machen nur Leute, die für das, was sie tun, brennen. Auch Live sollen KAP BAMBINO ein Ereignis sein. Ich freue mich darauf, das bei der nächsten Gelegenheit zu überprüfen.

Jo Neujahr