LABEL: Klink/Rough Trade - VÖ 14.05.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Juli 2010
Verrückt geil. Diese Dudes haben verstanden, was es heißt, wenn man sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Der Name ist Programm, denn in so gut wie jedem der 14 Titel kommt das Wort „Action“ mindestens einmal vor. Der Opener geht straight voran und steht gut Modell für alle weiteren Tracks, die durchweg mit einprägsamen Riffs und Strukturen aufwarten können. Auch gibt es meistens neben den ohnehin schon sehr unterhaltsamen Lyrics noch zusätzliche humoristische Einlagen, die wirklich alles und jeden zum Witz machen (z. B. „Glotze aus“).
Die Vocals sind auch das Aushängeschild, denn Jim Toronto, seines Zeichens Gründer des Quartetts, traut´s sich auf Deutsch und macht dabei eine großartige Figur. Die Aussprache ist klar, toll akzentuiert und man kriegt voll Bock mitzusingen. Nur in den Refrains könnte das ganze noch etwas deutlicher hervorgehoben sein. Die Stimme wird unterstützt von frechem, modernem Sound, der sich völlig von dem typischen Rock-Klang aus unserem Lande abhebt. Denn anders als die polierten Popstars im TV pflegt DAS ACTIONTEAM ein rotziges Image – mitsamt Oberlippenbärten und Kostümen. Gleichnamiger Titel ist eine Hommage an die Gesichtsfrisur des selbstbewussten Herren der 80er Jahre. Als Abschluss gibt’s noch mal ein echtes Highlight: „Kamikaze“…im Gehörgang! Einfach geil und ungewöhnlich anzuhören. Auch hier geht’s wie immer zackig zur Suche, Dynamikwechsel inklusive.
Die Songs haben immer angenehme Längen, sind im Gesamtbild recht abwechslungsreich und werden dadurch auch nie öde. Obwohl jeder für sich ein kurzweiliges Vergnügen darstellt, macht der Silberling irgendwie süchtig. Der einzige Track zum Skippen ist ein Remix von „Action Action“, der wohl besser als Bonuslied hinten ran als mitten rein gestellt hätte werden sollen.
Fazit: In solch einer Band würde man wohl selbst gern spielen!
pd
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