LABEL: Polyvinyl Records/Cargo - VÖ 16.04.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 12. Juli 2010
Back to Basics – das macht ordentlich was her. Der Verlust des Plattenlabels und damit großer finanzieller Unterstützung hat hier einen enormen Gewinn an Charakter zur Folge gehabt. Kein Druck von irgendwelchen Business-Bubis im Nacken und analoge Aufnahme. Die Schweden haben bezüglich Kreativität und Glaubwürdigkeit ausschließlich profitiert!
Der Sound ist überaus authentisch, emotional. Das für sie typische Saxofon ist dabei ein wenig in den Hintergrund gerückt und hat sich dadurch wesentlich besser in den Rest der Instrumente eingereiht (z. B. „Early Warnings“). Dadurch wirkt das Klangbild nicht mehr so vollgepackt wie auf den Vorgängeralben. Nichts desto trotz ist das akustische Panorama immer wohlig gefüllt und umarmt einen regelrecht.
Die Lead-Stimme der Frontfrau Josephine Olausson ist wohl das gewöhnungsbedürftigste, aber dafür bezeichnendste Element dieser Truppe. Sie erinnert manchmal an JOANNA NEWSOM - einmal lieb gewonnen, nie mehr vergessen. Auch das Verhältnis des Einsatzes von Vocals und instrumentalen Parts ist immer anders, immer interessant und wird durch Backings noch untermalt. Die Skandinavier beweisen große Experimentierfreude, ihre Songs sind durchdacht und langweilig wieder-wieder-wiederholte Konstruktionen nicht erkennbar. Dennoch ist das Album äußerst zu- und umgänglich. Highlights kann ich keine nennen, da einfach jeder Titel seine individuelle Berechtigung hat und einzigartige Gefühle hervorruft.
Man kann sich in dieser Mischung aus NewWave, Punk, Rock und Indie sehr gut einfühlen und genießen, da gerade noch das richtige Quäntchen Pop eingestreut worden ist. Ein wunderbares Stimmungskarussell.
pd
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