Die Geschichte des Musikers Jarid del Deo, der hinter diesem Pseudonym steht, ist durchaus spannend und ergreifend. Seine Songs erzählen authentisch vom Leben und seinen Höhen und Tiefen. Aber leider lässt die Umsetzung der guten Ideen auf diesem Longplayer an vielen Stellen zu wünschen übrig. Dabei wäre hier so viel mehr drin gewesen: Der Sound ist greifbar und nah, es werden viele Instrumente eingesetzt und auch Gastvocals sind dabei. Woran es jedoch leider mangelt, sind die Songs. Sie sind sehr getragen und entspannt, doch die Akkordabfolgen und Songstrukturen zum Teil schon recht durchgekaut und daher wenig überraschend, was vor allem bei „Young Men Are Easy Prey“ auffällt. Hier glaubt man zuerst, eine weitere zweitklassiges Coverversion von „Knocking On Heavens Door“ zu hören, noch dazu klingt Jarids Stimme hier verdächtig „ROSE-ig“. Viele Tracks können dabei rasch ermüdend wirken, was die Wirkung der guten Nummern wie z. B. „Cell Phone“ oder „Winning Streak“ deutlich abschwächt. Diese Highlights sollte man sich zu Gemüte führen, um einen Eindruck des Potenzials dieses viel gebeutelten Musikers zu bekommen. Sie wirken insgesamt am rundesten und transportieren ihre individuelle Stimmung sehr gut, was zu einiger Träumerei anregt. Für ein One-Man Projekt ist diese Scheibe definitiv eine respektable Leistung. Zum Nachspielen und Genießen am Lagerfeuer perfekt, fürs Anhören anytime&anywhere ungeeignet.

pd