BAND: THE GASLIGHT ANTHEM
ALBUM:

LABEL: Sideonedummy / Verstärker - VÖ 18.6.10
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Zuletzt aktualisiert am: 04. August 2010
Wie beginnt man ein Review zu einem Album, das in allen anderen (auch den wirklich großen Rock)Magazinen schon ausführlich und sehr gut besprochen worden ist? Mit einem Vergleich: „American Slang“ hat das Zeug, ein Klassiker zu werden. Ich weiß, wie gut man sich solche Worte überlegen sollte. Nicht nur, um das Prädikat ‚Klassiker‘ nicht unnötig zu verwässern, sondern auch, um sich und das veröffentlichende Magazin nicht lächerlich zu machen. Trotzdem: Für mich ist „American Slang“ auf einer Stufe zu SOCIAL DISTORTIONs „White Light White Heat White Trash“ – ein Album, das einfach von der ersten bis zur letzten Minute perfekt ist. Hatten THE GASLIGHT ANTHEM auf dem Vorgänger „59 Sound“ noch stärkere Punk-Zitate in ihren Songs und klangen dadurch etwas rauer, mehr ‚nach Straße‘, haben sie diesen Einfluss jetzt etwas zurückgeschraubt (was auch der einzige Kritikpunkt ist, den man anbringen könnte). Dafür gibt es hier noch mehr Springsteen (ich wünschte, auf diesen Vergleich verzichten zu können, auch, weil er von jedem bemüht wird, wenn das Gespräch auf diese Band kommt): Noch mehr Melodie, noch mehr Gefühl, noch mehr Rock, noch mehr große Gesten… Das hier ist - im Gegensatz zu „White Light…“ und der vorhergehenden Veröffentlichung - kein Punkalbum, auch kein Punkrock, es ist lupenreiner Rock’n’Roll. In Teilen findet sich die mittlerweile auch im Punk ausgebrochene Liebe zu amerikanischem Folk wieder (Cash, Guthrie, Dylan, eben schon erwähnter Springsteen), die zwar von zunehmend mehr Bands zitiert wird, von denen es aber nur wenige schaffen, einen wirklich stimmigen Sound zu zaubern. Gleichzeitig gelingt es der Band, ihre Visionen in Interviews so bodenständig rüberzubringen, dass man gar nicht anders kann, als ihnen anhaltenden (Tournee)Erfolg zu wünschen. Für viele ist „59 Sound“ das perfekte Album von THE GASLIGHT ANTHEM, ich ziehe dieses hier vor. Denn es hat das Zeug, richtig groß zu werden, einen neuen Hörerkreis zu erobern und verdient, im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger als Sieger hervorzugehen. Einziges Problem für die Band dürfte sein, so einen Meilenstein jemals toppen zu können, aber da lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
bexx
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