Was hat man nicht in jungen Jahren mitgebrüllt, als James Brown seinen Männersong „Sex Machine”, der in Wirklichkeit „Get Up (And Feel Like Being A Sex Machine“) heißt, laut und deutlich zelebrierte. Dann musste man ihn noch auf dem Bildschirm sehen, wie er völlig außer Rand und Band jede Veranstaltung sprengte und den Festivals die Krone aufsetzte. Brown gilt als Erfinder der Funk-Musik, trat damit eine Lawine in Gang und beeinflusste maßgeblich die Hip Hop Szene. Viele Musiker, ob nun Mick Jagger, David Bowie oder Afrika Bambaataa, nennen ihn als Vorbild und versuchen vergeblich, seinen Schrei- und Sprechgesang nachzuahmen. Diesem Mann, der auch in der Bürgerbewegung aktiv war und privat ziemlich Schiffbruch erlitt, wird nun ein erneutes Denkmal gesetzt, in Form einer Doppel-CD. Neben vielen unbekannten Live-Einspielungen, Remixen und originalen Single-Versionen hört man den „Godfather Of Soul“ im O-Ton und ebenfalls seine Bewunderer. Somit ist es Universal gelungen, nicht einfach nur eine „Best Of“ zusammen zu klopfen, sondern ein musikgeschichtliches Werk zu präsentieren. Man sollte es frei und mit gewaschenen Ohren genießen.

ThoBe