BAND: ROTOR
ALBUM:

LABEL: Elektrohasch Schallplatten/Sonic Rendezvous – VÖ 01.09.2010
*
Zuletzt aktualisiert am: 31. August 2010
Die Berliner sind mit ihrem progressiven Instrumental-Stoner Rock bereits seit zwölf Jahren zugange. Auch mit diesem vorliegenden vierten Album erinnern sie mich teilweise an BLACK SABBATH oder manchmal auch an Grunge à la SOUNDGARDEN. Mit Klavierklängen „Präludium c.v.“ als Intro nehmen ROTOR den Hörer mit auf die Reise in ihre ganz eigene und für manchen vielleicht völlig neuartige Welt der instrumentalen Songs. Überraschend ist dann doch auf einmal das Ertönen einer Stimme! Auch im beiliegenden Presseinfo wird u.a. als Musikrichtung ‚Instrumental‘ angegeben. Was haben die Jungs verändert? Tja, diesmal beinhalten zwei Stücke Gesang. Dies ist einmal „An3R4“, hier haben ROTOR einen Vorstoß gewagt und wehleidigen, schreienden Gesang aufgenommen. Das zweite Stück folgt am Ende des Albums, weshalb ich später darauf zurückkomme. „Costa Verde“ verzaubert neben der fetten, unumstößlichen Gitarrenwänden mit süßen Melodielinien, die Stimmen gleichen könnten. Rauheit und Schönheit der Natur dieses nordspanischen Küstengebietes sehe ich sich hier musikalisch vereinen. Die Arbeit der Saitenfraktion ist die groovende treibende Kraft der Stücke. Mal sind es sich wiederholende tiefe Riffs, ein anderes Mal kakophonische Spielweisen oder langgezogene Bassklänge. Aber in jedem Fall ist das Zusammenwirken perfekt und nimmt mich mit seiner jeweiligen Atmosphäre gefangen. Häufige Taktwechsel, Breaks und eine flotte Spielweise lassen den „Derwisch“ buchstäblich aufleben. Ich komme nicht umhin, im Takt mitzuwippen während ich die Songs nahezu aufsauge. Wenn ich mit geschlossenen Augen „Die Weisse Angst“ auf mich einwirken lasse, dann macht sich ein mulmiges, bedrückendes Gefühl in mir breit, für das am Beginn des Songs im Wesentlichen nur einige Saitenanschläge sorgen. Eine Zugabe ist der letzte Titel „Neartz Brigade“, das Scott ‚Wino‘ Weinrich (SAINT VITUS) für The Obsessed geschrieben hat und der erwähnte zweite Song mit Gesang ist. In mehreren Hördurchgängen von „4“ lassen sich immer neue Details entdecken und unterschiedliche Stimmungen aufnehmen. Das macht dieses Album so spannend, immens abwechslungsreich und für Anhänger dieser Musikrichtung absolut empfehlenswert.
claudia k.
 Zurück