„Du bist meine Freunde“ - was ’ne Aussage! Und ich frage mich sofort: will ich das überhaupt, oder lasse ich das einfach mal so als netten Album- beziehungsweise Songtitel beziehungslos im Raum stehen? Aber wieso immer fremdeln? Ich bin echte Neuköllnerin und daher der Integration nicht abgeneigt. Da ich auch Katzen gerne mag, trotz Katzenspucke-Allergie, sollte auch das kein Hinderungsgrund sein. Schließlich klingen auch die anderen Songtitel wie „Franzi wir wollen, dass du bei uns in der Band mitmachst“ (der längste), „Hübsch aber dumm“ (der Aussagekräftigste) oder „Bei mir wird immer alles schmutzig“ (der, dem ich 100 % zustimmen kann) äußerst verlockend. Sänger Klaus Cornfield, unter anderem auch Comiczeichner, hat alle Lieder mit seiner Lieblingskatze (das andere Wort für Katze traue ich mich nicht hier hin zu schreiben)Minki Warhol eingesungen und mit einigen kurzlebigen China-Import-Instrumenten fluffig eingedudelt. Das sind zusammen 13 Songs mit vielen cleveren deutschen Reimpaarungen, zwei englischen Texten, zarten Einschlägen der 80er Jahre („Du bist meine Freunde“, „Fabrikmädchen“), Country („Du hältst deine Hände“). Was den geneigten Zuhörenden beim Caipi-Schlürfen ins Ohr geht und auch nach dem größten Kater (um mal wieder ins Miau-Deutsch zu verfallen) im Gedächtnis bleibt, ist erfrischende, poppige „KATZEn“-Musik. Mein Favorit ist Lied Nummer Zwei „Bei mir wird immer alles schmutzig“. Ja, Mama ich putz´ mal wieder, versprochen. Und die Fenster verziere ich mit bunten Katzenbildern. Mach´ ich, versprochen. Nächstes Jahr - vielleicht.

Tanka Ticker