Das mittlerweile fünfte Album von NO TE VA GUSTAR (das vierte, das es bis nach Europa geschafft hat) sollte endlich genügen, um die Herrschaften Musiker nicht immer wieder mithilfe des Bandnamens einzuordnen. „Es wird Dir nicht gefallen“, wie die Uruguayos übersetzt heißen, passt mehr auf die Scheiben dreckiger Vorstadtgruppen – der Sound der acht Jungs aus Montevideo verspricht durchweg mehr Klasse. Und so wummern schon beim ersten Stück „El Camino“ die Boxen einen gängigen Rock durch die geöffneten Fenster in den Sommer hinaus, der durch einen ganz eingesetzten, hochfeinen elektronischen Lauf in Form gehalten wird. Vergleiche sind durchaus erlaubt, betreten die Südamerikaner bei weitem kein Neuland. Dennoch lehnen sich ihre Alben im Regal an ebenso unbekannte Formationen wie LA RUDA SALSKA aus Frankreich oder DIEGOS UMBRELLA aus San Franzisco. Würde Sänger Emiliano Brancciari nicht in Spanisch singen, brächte seine Conte-Ramazotti-Stimme auch sicherlich die angetrunkenen Besucher auf Dorffesten zum Gröhlen - ist doch die eine oder andere Hymne dabei. Aber das wäre dann doch zuviel. NO TE VA GUSTAR haben Stil, sie wirken abgebrüht, sobald sie sich auf Reggae einigen. Eine Priese Ska, manchmal sogar Salsa, und ihre solide, professionelle Scheibe ist im Kasten. Ausrutscher gibt es nicht. Als hervoragender Einsatzort von „El Camino Mas Largo“ eignet sich das eigene Vehikel bei einer ausgedehnte Nachtfahrt über die Autobahn.

avm