LABEL: Cargo - VÖ 31.08.2010 |
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Zuletzt aktualisiert am: 04. November 2010
Ein bisschen Garage, ein bisschen Country, ein schepperndes Becken und eine leicht surflastige Gitarre auf nicht zu sehr heizendem Amp. - so der Eindruck nach den ersten zwei Titeln von „All Y’all“. Nett. Nicht schlecht, aber auch nicht das, was unbedingt in die zweite Runde gehen müsste. Als ob sie es wüssten, legen die Gringos dann aber den Schalter um, starten mit einer 60ies orientierten Ballade („Come On“), die so auch von MANDO DIAO hätte kommen können, den Motor noch mal neu und bleiben von nun an auf sicherem Kurs, was den Weg ins Ohr und das Verfolgen des Gesamtkonzepts angeht. Letzteres setzt sich nach wie vor aus Garage zusammen, aber auch 60ies und eine ganze Kelle aus dem eigens angerührten Mindfuck-Kessel wird verkippt, wenn es darum geht, innovative Strukturen in die Lieder zu bringen, anstatt längst Gehörtes aufzuwärmen. Dabei hält man sich nicht mit endlos lang gestrickten Nummern auf, sondern präsentiert lieber 12 Smasher, die dann doch Laune auf eine weitere Runde mit den Gringos machen. Cleane Balladen vom Schlage „Trans Mission“ finden sich dabei genau so wieder wie staubig gehaltene Vollröhrenputzer auf „Holding on to Hate“, breitärschige Bretter wie „I will not Follow“ oder Indie-Pop-Rock Tischfeuerwerke wie „Block Night“. „Your eve of Expression“ ist eine der Hymnen, die sich wie keine zweite Nummer dazu eignet, in den Sonnenuntergang cruisend, den Kopf der Ex-Freundin in einer lauen Sommernacht bei voller Fahrt in den staubigen Straßengraben zu werfen.
Ich mag die Band für das was sie machen, die Band wird mich für den oft zitierten MADO DIAO Vergleich wenig schätzen und die wiederum werden mich hassen, wenn ich sage, dass das hier die ehrlicheren MANDO DIAO sind. So ist das halt im Leben..
Bezirk 7-Markus
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