Skandinavische Rockmusik hat seit meiner musikalischen Sozialisierung immer wieder eine gewisse Vorreiterrolle gegenüber dem südlicheren Teil Europas eingenommen. Ob melodischen Punkbands, politischer Hardcore aus den frühen neunziger Jahren oder die unzähligen Subgenres des Metal, stets waren diese Bands tonangebend. In den vergangenen Jahren gab es auch zusehends eine Rückbesinnung auf klassische Rockformen oder Bands feierten mit einem Crossover zu elektronischen Sounds große Erfolge. Was uns diese junge Combo aus Oslo nun aber auf ihrem Erstlingswerk präsentiert, geht einen Schritt weiter – oder besser gesagt: zurück. Klassischer Rock‘n’Roll der 70er Jahre mit starken Blues Einflüssen verleiht dem Zuhörer das Gefühl, sich in der Rocky Horror Picture Show zu befinden. Zweifellos erfinden die Norweger hier nichts neu, aber dennoch erstaunt der frische Klang einer Musik, die oft als altbacken eingestuft wird. Unterstützt wird das Quartett von obligatorischer Hammond Orgel und Klavier, was den Gesamteindruck nochmals etwas abrundet. Außerhalb von Norwegen war die Band bislang noch nicht unterwegs, aber für 2011 sind auch einige Auftritte in Deutschland geplant.

Johannes