Mittlerweile gibt sich der Vierer aus Buxtehude lieber als weltoffener Hamburger, aber eigentlich muss das gar nicht sein. Denn der Bandname passt nicht zu einer Großstadt. Und wer kennt Buxtehude nicht? Die Stadt ist durch die filmische Schlagerkatastrophe “Tante Trude aus Buxtehude“ bekannt geworden. Da sangen noch Größen wie Ilja Richter und Chris Roberts. Trotz dieser zweifelhaften Berühmtheit geht es bei den Jungs in eine komplett andere Richtung, und das seit Jahren. Auf dieser Scheibe sind dreizehn Songs die eine coole Mischung aus softem, melodischem Streetpunk und Pop-Punk darstellen. Das Cover erinnert stark an SUICIDAL TENDENCIES, womit die Band aber nix zu tun hat. Hier waren wohl das Zitat und das Darstellen einer Attitüde wichtiger als der Spirit der kalifornischen Band. SMALL TOWN RIOT erinnern von den Songstrukturen an FRONTKICK, sind hierfür jedoch nicht rotzig genug, oder an die Berliner 5BUGS, wo es durchaus auch Anleihen gibt. Die Buxtehuder sind für den richtigen Streetpunk zu clean und für Poppunk zu rotzig. Man sitzt zwischen den Stühlen. Das aber durchaus bequem, weil gekonnt! Die Songs sind melodisch, durchdacht, haben Druck. Wobei der Bass manchmal so massiv durchdrückt wie beim Vorstadtprolet, wenn er durch die Reihenhaussiedlung cruist. Hier kommt also wieder die Kleinstadt durch. Allerdings ist die Aufnahme ist zum richtigen Durchdrehen zu sauber. Insgesamt machen die Songs aber Spaß und neugierig auf ein Liveerlebnis. SMALL TOWN RIOT sind seit Jahren dabei, spielen viele Konzerte und werden nach und nach bekannter. TIPP: Samplertrack & Interviewstory im WAHRSCHAUER #59!

Frank