LABEL: VonGrafenwald / Sony-Soulfood – VÖ: 18.02.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 18. Februar 2011
Auf „Seensucht“ war ich sehr gespannt, denn man kennt den Herrn ja von den Bands UNTOTEN und SOKO FRIEDHOF mit hartem EBM. Doch auf diesem Output bekommt man etwas komplett anderes präsentiert, nämlich melancholischen, tiefgründigen Singer- & Songwriter-Sound vom Feinsten. Irgendwo sind seine Songs eine Verneigung vor Meistern der melancholischen Musik wie Sven Regner, Leonard Cohen und Tom Waits. Böse Zungen könnten nun behaupten: ‚nicht noch ein Studentenmusiker für Kunstabende‘, aber David A. Line versteht es, seinen Songs einen persönlichen Anstrich zu geben und man hört seine Gothic-Wurzeln in den Texten klar heraus. Irgendwo wandern sie zwischen Tod, Liebe, Träumen und einer leisen Hoffnung…
Somit eignen sich diese Album nicht zum Tanzen, eher für ruhige Abende bei Kerzenschein mit Whisky/Wein und gutem Essen, entspanntes Liegen in der Badewanne oder eine Autofahrt bei Nacht. Keines der zwölf Lieder klingt gleich, man kann sie sich stundenlang anhören. Die Stimmung und die vielen tollen lyrischen Figuren in seinen Songs machen nachdenklich und lassen einen genießen. „Seensucht (Songbook Vol. 1)“ ist wahrlich eine der wundervollsten Indie-Platten, die mir je untergekommen sind und ich bekommt Lust auf mehr solcher Kompositionen von Herrn A. Line. Es heißt ja nicht umsonst „Songbook Vol. 1“ – also gibt es Hoffnung auf mehr.
Fazit: Auf seine ganz eigene Art und Weise reiht sich diese Werk in die beachtliche Reihe seiner Veröffentlichungen ein und zeigt doch wie wandlungsfähig ein Gruftie sein kann.
JWI
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