LABEL: Kaiserlich Koeniglich / EMI – VÖ: 18.03.11 |
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Zuletzt aktualisiert am: 30. März 2011
Heutzutage gibt es zahlreiche große Künstler, die uns mit ihrer Musik den Alltag verschönern, uns berühren und zum Tanzen bringen. Die wenigsten davon sind allerdings wirkliche musikalische Genies, sondern haben vielmehr das Talent, auch mit schlichteren Melodien bzw. ohne wirklich zu wissen, was sie da tun, die Menschen zu begeistern. Michael Zlanabitnig, der Sänger und Songwriter von THE LIFE BETWEEN stellt hier eine ungewöhnliche Ausnahme dar.
Geboren in Salzburg wuchs er als ältester von fünf Geschwistern in einer Familie auf, in der man nach moderner Pop- oder Rockmusik vergeblich sucht. Stattdessen waren Mozart und Beethoven an der Tagesordnung. So ist es auch nicht allzu überraschend, dass er klassische Musik und später Pop Design studierte, als Komponist und Arrangeur arbeitete und musikalischer Leiter von mehreren Theaterhäusern war. Der Mann weiß, wie Musik funktioniert und wie man sie schreibt. Trotz allem wäre es ein Trugschluss zu behaupten, dass THE LIFE BETWEEN als Folge dessen gekonnt einstudierte Musik nach gelerntem Erfolgsrezept machen. Viel mehr verbinden die Songs die Logik des Pop mit der Echtheit des Gefühls. Denn „die eigene Ehrlichkeit ist das einzige, was man als Künstler dem Publikum zumuten kann.“, so Michael Zlanabitnig.
THE LIFE BETWEEN wurde 2007 gegründet und zog es anschließend nach Hamburg. Man muss sich ein wenig Zeit nehmen, um die Großartigkeit der seit März erhältlichen neuen Platte „Colours Of Your Choice“ zu begreifen. Nach eigenen Aussagen handelt es sich dabei um „Songs gegen die Leere“. Und so ist es auch, leer fühlt man sich nach Hören dieses Albums ganz sicher nicht mehr, sondern eher vollkommen berauscht und eingenebelt von der wunderschönen Musik. Was will man auch noch sagen, wenn man sich die wunderbar melodramatischen Lyrics wie im Song „Fall“ anhört: „Can I give you my tears that I never cried? Oh I need to rest, I need to undress for another night. Tell me who I am, tell me where’s my place? Something knocked me down, will you pick me up and make me close my eyes?” Das Covermotiv der LP ist übrigens das Meisterwerk von Egon Schiele „Selbstbildnis mit Lampionfrüchten“ und wurde überraschend für das Album des Quartetts freigegeben. Es steht für Michael Zlanabitnig sinnbildlich für den Albumtitel.
Obgleich auch einige tanzbare Stücke auf dem Album vorhanden sind, handelt es sich zum überwiegenden Teil jedoch um eindrucksvoll arrangierte Lieder mit ganz viel Herz und Gefühl. Hat einen die Musik einmal gepackt möchte man die CD nicht mehr aus dem Player legen. Absolute Kaufempfehlung!
ype
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