Vier junge Herren aus Boston durften u. a. mit Albert Hammond jr. von THE STROKES, Adam Green oder MGMT auf Tour gehen. Auf ihr neues Album „Whatwave“ packte das Quartett zwölf Songs, bei denen ich gleich eine Überraschung erlebte. Kein Lied aus dem Dutzend war irgendwie langweilig, sondern sehr melodiös, verdammt poppig und, wie im Moment üblich, mit leichtem Gitarrensound verfeinert. „My Time Has Just Begun“ schreit nach einer Revolution und „World Gone Global“ lässt uns die Sonnenstrahlen so richtig genießen. Die Melodie wird regelrecht zum Höhepunkt getrieben und endet als wunderbarer Popsong, der im Ohr festsitzt und als kommende Erlösung gilt. Manchmal möchte man meinen, die BEATLES haben beim Komponieren über die Schulter geschaut und die VELVET UNDERGROUND sind in den Träumen erschienen. Damit man sich während des Hörens entspannen kann, präsentieren THE DEAD TREES einige ruhigere Stücke („Comfortable Kids“, „Punch For Punch“) voller Heiterkeit und mit gut gespielter Gitarre (Michael Ian Cummings und Matthew Borg). Bevor die Musikwelt wieder aus dem Sumpf blökender Rockbands das nächste große Ding fischen will, dann sollte man lieber zu der, jetzt in Los Angeles lebenden, Band greifen und die sehr intelligenten und hoch musikalischen Stücke genießen. Sie haben den Erfolg verdient.

ThoBe