Hier kommt ein wahres Voodoo-Monster daher. DEADBOLT aus San Diego in Kalifornien waren in 2009 in Europa unterwegs und haben das Angebot gerne angenommen, im legendären Berliner Wild at Heart Club ein Konzert aufnehmen zu lassen. DEADBOLT verbreiten mit ihrem Stilmix aus Surf Rock, Swamp, Voodoobilly und Psychobilly und Blues eine düstere, unheilvolle Stimmung. Der Sound ist zeitlos. Tatsächlich fühlt man sich bei diesem Doppel-Live-Album direkt in die Sümpfe von New Orleans versetzt – dort, wo es schwülwarm ist, komische Geräusche durch Tiere und möglicherweise auch andere Wesen zu hören sind und man sich einem gewissen Unwohlsein nicht erwehren kann. Ich denke da gerade an den Film „In The Electric Mist“, der diese spezielle Stimmung sehr gut rüberbringt. Dazu packen wir dann noch ein bisschen karibische Voodoo-Atmosphäre. Die Band hat eine Menge Spaß beim Spielen, aber auch bei den Ansagen. So wird ziemlich dummes Zeug gequatscht und auch mal das Publikum angepöbelt, weil es sich in die Gespräche der Band auf der Bühne eingemischt hat. Die Doppel-Scheibe mit 24 Songs stellen einen mächtigen Brocken dar, der die ganze Aufmerksamkeit verlangt. Sie ist nicht nur vom Wild at Heart aufgenommen worden, sondern auch von Inhaber, Tontechniker und Kopf der Band CHURCH OF CONFIDENCE, Uli Confidence, abgemischt und gemastert worden. Man merkt, dass Uli sein Handwerk (nicht nur als Tontechniker) gut versteht. Das, was er hier an Sound gezaubert hat, ist schon ganz großes Besteck. Natürlich hat es die Band musikalisch auch absolut drauf, denn auch wenn Technik viel ausmachen kann, mit zwei linken Händen und kaputtem Daumen lässt sich nicht ordentlich musizieren. Neben der schon schicken CD gibt es für die Fraktion, die Vinyl favorisiert, ein Set von drei Platten. Das klingt groß und sieht noch besser aus. Wer auf das etwas andere Grauen, auf den etwas anderen Sound steht, ist bei DEADBOLT verdammt richtig.

Frank