BAND: FATOUMATA DIAWARA
ALBUM:

LABEL: World Circuit / Indigo - VÖ: 19.09.2011
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Zuletzt aktualisiert am: 07. September 2011
Die süß dreinschauende, vielseitig talentierte Sängerin und Songwriterin aus Afrika debütiert mit diesem Album und bietet ein für westliche Hörgewohnheiten gewöhnungsbedürftiges, aber sehr spannendes Ambiente. Trotz der eindeutigen Jazz- und Folkelemente sind die Einflüsse ihres Heimatkontinents nicht von der Hand zu weisen und verflechten sich gut mit den beiden Stilen. So sind sämtliche Texte der Malineserin in der Landessprache verfasst. Der Einstieg ist mit dem Titel „Kanou“ etwas träge, da die Gitarrenmelodie nicht so recht in die Gänge kommt und etwas ziellos wirkt. Nichtsdestotrotz stimmt er angemessen auf die folgenden 40 Minuten ein. Der nächste Song „Sowa“ wäre als Opener mit seiner leicht loungigen, aber wesentlich dynamischeren Weise wesentlich besser geeignet gewesen. Er bietet zudem mehr Spitzen, wirkt wesentlich lebensfreudiger und ist deshalb etwas eingängiger. Definitiv ein Hinhörer. Diese Stimmung setzt sich mit „Bakonoba“ fort, man kann nach ein paar Durchläufen im Refrain sogar den Titel mitsingen. Vor allem in den Strophen kommt FATOUMATAs außerordentliches Gesangstalent zur Geltung, denn ihre charakteristische Stimme kommt ohne technische Beihilfe aus. Etwas ernster, wieder weniger geradlinig ähnlich dem Opener schlägt das Lied „Kélé“ aus, in dem man auch deutlich die jazzigen Einflüsse zu Ohren bekommt. Eine weitere der vielen Facetten des beeindruckenden Debütalbums zeigt „Makoun Oumou“ auf, das getragener und atmosphärischer dahingleitet. Als letztes Highlight sei an dieser Stelle der letzte Titel „Clandestin“ genannt. Er schließt in der Tradition der vorherigen Stücke ab und verlässt den Hörer mit einem guten Gefühl. Insgesamt machen die akustischen Arrangements bis auf die zwei schwächeren Nummern sehr viel Spaß und sind mit jeder Menge kreativer Ideen vollgestopft, die immer wieder für Überraschungen sorgen. Ein sehr entspannter Gesamteindruck und professionelle Qualität des Albums machen es wirklich zu einem Schmuckstück. Musikfreunden, die nur ab und zu Abstecher in andere Kulturen machen und nur leicht zugängliche Stile genießen können, wird sich der Wert dieses Albums vielleicht nicht erschließen. Wer sich für landestypische Klänge speziell aus Afrika interessiert, sollte hier dringend zugreifen, ein qualitativ hochwertiges Stück Musik wartet auf neugierige Ohren.
pd
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