Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie einige Bands es schaffen, sich nach vielen Jahren der Abstinenz wieder zusammen zu finden, und dann auch noch in der Originalbesetzung ein neues Album einzuspielen. So auch SYMBOL SIX aus Kalifornien, die Anfang der 80er Jahre kräftig mitten in der damals ziemlich berüchtigten und manchmal auch extremen West-L.A.-Punk-Szene mitgemischt haben (damals spielten sie zusammen mit heute so legendären Gruppen wie SOCIAL DISTORTION, AGENT ORANGE und the ADOLESCENTS). ,,Monsters 11” begeistert mich vor allem, da die fünf Jungs live eine sehr charismatische und mitreißende Bühnenpräsenz haben, die sich auch auf den Studiotracks widerspiegelt. Leadsänger Eric Leach ist verantwortlich für die Texte, die oft mehr als leicht sarkastisch angehaucht sind; geballte Energie und Lautstärke wird von den beiden Gitarristen erzeugt. Gleich beim ersten Stück ,,Napalm Love” geht es ordentlich zur Sache, und am besten warnt man (Frau) gleich mal die Nachbarn vor, dass es eine ordentliche Dosis Punkrock um die Ohren gibt. Mein persönlicher Lieblingssong ist ,,Sticks N Stones”. Ich habe jedes Mal nicht schlecht Lust, wie eine Besessene quer durch die Gegend zu fegen, sobald ich die ersten Gitarrenriffs höre. ,,Sticks N Stones” wird übrigens vom legendären DJ Rodney Bingenheimer/Los Angeles Rock Station KROQ gespielt, der schon nicht ganz unbekannte Bands wie THE RAMONES, THE SEX PISTOLS und SONIC YOUTH ein wenig in ihren Anfangstagen auf die Sprünge geholfen hat. Auffällig und eindeutig herauszuhören ist auch Schlagzeuger Phil George z.B. bei ,,Dog Days”, der meines Erachtens einen exzellenten Ruf genießt. Bei ,,Go” und ,,Slave” kommt Eric Leachs rauchige Stimme gut zur Geltung, und man kann sich wieder einmal gut vorstellen, wie er als totales Energiebündel das Publikum live mitreißt. ,,Monsters 11” - es ist ganz einfach: 40 Minuten ungebremste Power und Spielfreude von einer Band, die mit Punk’n’Roll die neue Punkrevolution in Orange County wieder mit aufleben lässt!

svenja