M!R!M legen mit „It’s Not Enough Anymore“ ihre zweite EP vor. Diese Scheibe bietet fünf reguläre Tracks plus zwei Bonus-Tracks in 80er-Jahre-Postpunk-Tradition. Der Opener „Sailor’s Promises“ ist ein elektrolastiger Song mit Halleffektgesang und erinnert etwas an SUICIDE und ECHO AND THE BUNNYMEN. „No WAY“ ist ein bass-dominiertes, rhythmisch-treibendes Stück voll purer Energie. „Shapes Of Sunset“ hat mit seinen hellen Synthieklängen etwas von THE CURE in den 80ern, und der nölige Gesang erinnert ein wenig an Grantler Mark E. Smith von THE FALL. Das treibende „Deep Throat“ mit scheppernden Gitarren, wechselnden Rhythmen ist ein echter Indie-Disco-Kracher und sicher der beste Songauf der EP. Leider scheinen M!R!M! dann die Ideen auszugehen und das nachfolgende „P/A/N/T/E/R/A“ wirkt fast wie ein zweiter, schwächerer Teil von „Deep Throat“. Die Bonus-Tracks wirken als hätten sie lediglich die Funktion „It’s Not Enough Anymore“ auf wenigstens knapp 28 Minuten Spieldauer „aufzupimpen“. „Bless My Sins“ ist eine einfallslos wirkende Synthie-Kakophonie und „O-DIO“ klingt mit seinen scheinbar planlos als Effekt eingesetzten Störgeräuschen und Synthiefiepen eher uninspiriert und langweilig. Zwiespältig.

Jo Neujahr