Der große Elvis- und Johnny Cash-Bewunderer SKI KING ist ein absolut interessanter Typ. Der gebürtige US-Amerikaner sieht schon äußerlich überaus beeindruckend aus und wirkt mit seinem bulligen, ganzkörpertätowierten Body wie ein moderner „Outlaw“, fast wie einer von Johnny Cashs Fans aus Folsom Prison. SKI, der schon vor längerer Zeit als US-Armee-Angehöriger nach Deutschland kam und in Nürnberg hängenblieb, beeindruckt allerdings auch als Musiker, mit seiner absolut tollen Stimme. Er begann zunächst mit Coverversionen der größten Vorbilder Elvis und Johnny Cash oder auch Frank Sinatra. Dann erweiterte er sein Repertoire und so fanden auch Stücke von MOTÖRHEAD oder den RAMONES Platz. 2007 veröffentlichte der SKI KING zunächst in Eigenregie seine Huldigung „Early One Morning – A Tribute To Johnny Cash“. Zwei weitere Alben folgten und nun ist er mit dem neuen Album „Sketchbook“ am Start. Darauf sind weitere 16 Songperlen von SKI KING zu hören. Wer kritisch einwenden will, dass Coveralben doch ziemlich langweilig und einfallslos sind, verkennt was dieser Künstler macht. Wie die von Rick Rubin produzierten CASH-Songs gelingt es SKI KING Songs auf ihr Grundgerüst zu reduzieren und ihre Größe dadurch erst sichtbar zu machen. Er imitiert die Songs dabei genauso wenig wie JOHNNY CASH das mit seinen Versionen von Songs wie etwa „Hurt“ (NINE INCH NAILS) oder „Personal Jesus“ (DEPECHE MODE) getan hat. Er interpretiert sie und macht sie zu seinen eigenen, die den Originalen meist in nichts nachstehen und diese manchmal sogar in den Schatten stellen. Auf „Sketchbook“ gibt’s dementsprechend unter anderem erneut großartige Versionen von Songklassikern von Cash, Sinatra bis zu AC/DC und MOTÖRHEAD, aber auch überraschendes wie „Close My Eyes Forever“ (Lita Ford & Ozzy Osbourne) als gelungenes Duett mit Caro, eine originelle Version von „Staying Alive“ (BEE GEES) oder das tolle „Breaking The Law“ (JUDAS PRIEST). Mein absoluter Favorit auf dem Album ist SKI KINGS Version von „Camouflage“ (Stan Ridgway). Klasse!!!

Jo Neujahr