Aber alles gibt sie. Cäthe aus Hamburg wird auf ihrer Homepage als Popsängerin bezeichnet. Das, was die Sängerin mit ihren Jungs auf ihrem Debüt musikalisch abliefert, ist meiner Meinung nach weit mehr als Pop. Ihre Songs haben Singer-/Songwriter-Qualitäten. Cäthes Stimme ist einzigartig, zart, rau, kühl, leise zugleich und daher unglaublich heiß. Schon mein erstes Blind Date mit der Hamburgerin auf tape.tv hinterließ kalte Schauer auf meinem Rücken; „Unter meiner Haut“, erste Singleauskopplung und Track 1 auf dem Album, entfacht Leidenschaft, ist direkt, ehrlich und voller Power. Stimmgewaltig und ausdrucksstark schnurrt und faucht sich Cäthe durch die Lieder, erzählt Geschichten, geht in die Tiefe, lässt nachdenken, empfinden, weckt Gefühle und erzeugt mit Stücken wie „Kaugummi“ in der Tat süß-säuerliche Colablubbern im Bauch. CÄTHE will mehr, schaut sich um, denkt nach. Text und Musik passen teilweise so gut zusammen, dass man zerspringen könnte - vor empathischen Gefühlen. Nur so viel: „Ich muss gar nichts“ ist pures Ohr-Kopf-Herz-Kino. Nach dem Album möchte man mehr, will sich innerlich und äußerlich – und am liebsten gleich auch die ganze Welt - bewegen. Ganz klar: CÄTHE ist für mich die neue Ulla Meinecke - und das Album Pflicht und ein Grund ihr für immer zu verfallen.

QE