LABEL: Gunner Records / Broken Silence – VÖ: 28.10.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 24. Dezember 2011
CRAZY ARM waren kürzlich mit AGAINST ME! in Deutschland unterwegs und haben als Support sich selbst und ihr neues Album „Union City Breath“ dem kritischen Publikum jenseits des Kanals vorgestellt. Die fünf Herren und eine Dame kommen aus Plymouth in England und haben erstmals 2010 mit ihrem Debüt „Born To Ruin“ auf sich aufmerksam gemacht. CRAZY ARM als Punkband zu bezeichnen; würde den Musikern und der Vielseitigkeit der Band bei Weitem nicht gerecht werden. Zwar gibt es beispielsweise in „Bandalito“ schon schnelle Passagen, jedoch will sich Songwriter Darren Johns nicht auf eine Musikrichtung beschränken. Das Ergebnis ist ein Mix aus Punkrock, Country, Pop etc., der von Darrens und Victoria Butterfields charakteristischem Gesang begleitet wird. Der zeichnet sich dadurch aus, dass hier echte SängerInnen am Werk sind, die weit davon entfernt sind, einfach ins Mikro zu brüllen. Inhaltlich beziehen CRAZY ARM klar Stellung gegen Faschismus, religiösen Fanatismus, Gewalt gegen Tiere und Menschenfeindlichkeit. Die Texte gehen aber über plumpe Plakativität hinaus, sind tiefgründig und durchdacht.
Insgesamt ist „Union City Breath“ ein großartiges Werk, das aber vermutlich in den seltensten Fällen direkt beim Hörer ankommt. Es braucht schon die eine oder andere Umdrehung der CD oder Platte bis sich die komplexen Songstrukturen und Texte ins Gehör gefräst haben. Deshalb ist CRAZY ARM auch nicht wirklich zum Nebenbeihören geeignet, sondern eher für einen einsamen Abend mit dem Plattenspieler. Mein persönlicher Favorit auf dem Album ist übrigens die neue Version des englischen Folksongs „Song Of Choice“. Eindrücklicher kann eine Hymne gegen Faschismus kaum sein.
Wie üblich bei Gunner Records gibt es eine limitierte Auflage in transparentem Vinyl.
Tobias
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