LABEL: Fat Wreck Chords - VÖ: 28.10.2011 |
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Zuletzt aktualisiert am: 30. Januar 2012
Mit Spannung wartete ich auf den dritten Longplayer von DEAD TO ME aus San Francisco, denn ihr erstes Album war ein klassisches Punkrock-Debüt, während das Zweitwerk relativ experimentell in Songwriting und Sound ausfiel. Würde sich die Band in diese Richtung weiterentwickeln oder back to the roots gehen?
Die Antwort ist klar und einfach: letzteres ist passiert. Wie schade! Dennoch kann Entwarnung gegeben werden: in puncto Songwriting ist die talentierte Band so gut wie unschlagbar. Wenn es droht zu catchy inklusive arg glatt gebügelter Gitarren sowie einiger „Whoo hoo hoo"-Singalong-Momente zu werden, kriegen DEAD TO ME immer locker die Kurve. Sie besinnen sich auf ihre Härte und etwaige Schrägheit und bauen gern auch mal ein paar Hardcore-Momente ein. Dadurch bleibt das Interesse geweckt und die Ohren sind weiterhin gespitzt.
Das bleibt auch so, denn nebst dem interessanten Album-Titel, welcher sich sowohl auf Malcolm X wie auch auf den DEAD TO ME-Moskau-Gig bezieht, gibt es auch gute Texte, die für den Punkrock-Bereich über dem Durchschnitt sind. Vor allem das Lied über Oscar Wilde hat es mir in dem Punkt angetan. Eine Neuerung ist durch Sam Johnson eingetreten, der sich den Gesang manchmal mit Chicken teilt oder auch mal alleine singt, wodurch die Scheibe abwechslungsreicher wird. Ein weiteres Plus ist das schöne Papp-Klappcover mit dem Booklet, das neben den Texten auch schwarz-weiß-Bilder beinhaltet.
Auch wenn ich es schade finde, dass DEAD TO ME nicht weiter den Weg gegangen sind, den sie mit „African Elephants" eingeschlagen haben, ist „Moscow Penny Ante" eines der besten Punkrock-Alben der letzten Zeit. Wie auch immer sich die Band weiterentwickeln wird: konzerttechnisch lassen sie stets die Sau raus und sind bei diesem Wahnsinn sowieso interessanter und spannender als auf einem Album...!
El_Nico
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