Hiermit bringt die Indie-Rock/Pop Band ihr mittlerweile drittes Studioalbum raus. Die Platte wurde in einem Landhaus im fränkischen Gaibach von Sven Peks, unter anderem Produzent von FLO MEGA und SENORE MATZE ROSSI, aufgenommen. WILSON JR. setzt sich aus den Brüdern Frank (Gitarre und Gesang) und Bastian Wegner (Schlagzeug) sowie dem langjährigen Freund Martin Achter (Bass) zusammen. Das Trio macht schon seit fast zwei Jahrzehnten zusammen Musik, wenn auch unter sich ändernden Bandnamen und wechselnden Genres. Im Jahr 2002 gründeten die Jungs schließlich WILSON JR. Nachdem sie zunächst versuchten, eine Punkplatte aufzunehmen, stellten die Würzburger schnell fest, dass sie damit auf dem Holzweg waren und stattdessen die Zeit für Indie gekommen war. Das neue Album betiteln sie selbst als „so nah am musikalischen Kern wie noch nie“. Wichtig war den Jungs dabei insbesondere, ohne Druck und ohne Erwartungen eine Platte zu machen, die aus dem Innersten kommt. Tatsächlich steht der Band der Indie-Rock/Pop ganz gut. Die Songs handeln von Freundschaft, Fernweh, Glück und Zweifeln. So heißt es zum Beispiel in „Die gute Seite“: ‚Wer gibt mir Halt, wer beseitigt meine Zweifel, dass das Gute siegen wird, dass die Hoffnung niemals stirbt? Menschen, jetzt und hier, bitte beweist mir, dass ich daneben lieg!‘. Insgesamt ist die Platte textlich jedoch relativ positiv und optimistisch geworden, so singt das Trio in „Soundtrack meines Lebens“ darüber, im Rausch der Nacht alle seine Sorgen zu vergessen: ‚Es ist dieser Augenblick, für den ich lebe. In der Nacht verloren, in der Nacht geboren und leben. Druck fällt von mir ab und mein Gemüt wiegt klar im Takt. All die Sorgen abgehakt, all der Kummer, der mich plagt.‘. Anspieltipps sind auf jeden Fall das nachdenkliche „Tausend Wege“ oder auch das eingängige „Für Immer“. Abschließend kann man sagen, dass die Platte zwar gut gelungen ist, der Band jedoch noch ein paar Alleinstellungsmerkmale fehlen, um sich von der großen Masse an deutschsprachigen Indie-Rockbands abzusetzen. Das Potential dafür ist sowohl textlich als auch musikalisch zweifelsohne vorhanden.

Ype