Die Dänen VINYL FLOOR bringen unter ihrem eigenen Label ihr zweites Werk als Konzeptalbum zur Welt, das reichhaltig, vielseitig und beeindruckend ist. Die Trennung in die zwei Teile „Utopia“ und „Dystopia“ beschränkt sich nicht nur auf den Inhalt, auch die Titel erzeugen die entsprechende Atmosphäre: Während Side A wesentlich heller und freundlicher klingt, tun sich auf Side B düstere Eindrücke und tiefe Kluften auf. Der Übergang fällt jedoch nicht auf, er fließt dahin und die beiden Hälften verschmelzen wie Segmente eines Traums. Zum Ende hin klart der Himmel jedoch langsam auf und die Utopie beginnt von neuem. Diese musikalische sowie dichterische Meisterleistung funktioniert ausgesprochen gut und wird obendrein noch durch das äußerst liebevolle, detaillierte Artwork unterstützt. Allein das instrumentale Intro „Frames And Orchids“ baut durch seinen gelungenen Wechsel zwischen soften und brachial-rockigen Parts eine große Erwartungshaltung auf. Diese wird auch in folgenden Nummern wie „Ghost Of England“ oder dem etwas nachdenklicheren „Written In The Cards“ vollends erfüllt. Ein gigantisches Plus für die Fülle der Songs dieser Scheibe ist der Beitrag des VINDLA STRING QUARTET, die Streichinstrumente für sieben Songs beigesteuert haben. Energischer geht es bei „Force You Through“ zu: Wie der Titel schon sagt, schlagen VINYL FLOOR in dem Song kämpferische Töne an und machen ihrem Frust Luft. Den krönenden Abschluss bildet „Frozen Moon“, der tragisch aber hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Das gefühlvolle Piano-Arrangement dürfte auch den letzten Zweifler hinterm Ofen hervorlocken und lädt auf einen weiteren Durchlauf dieser durchweg guten Scheibe ein. TIPP: Samplertrack und Interview im WAHRSCHAUER #61!

pd