Bei dieser Scheibe handelt es sich um eine Split-CD zweier Bands mit vielen Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel dem gleichen Sänger, Lutz Vegas (V8 WANKERS), der auch beide Gruppen gegründet hat. Die ersten sieben Songs haben WYLDFYRE beigesteuert. Aufgenommen wurden sie in den Jahren von 2008 - 2011. Sie präsentieren einen Stil, der ganz klar in die Schublade Neo-Rockabilly passt: klassischer Rockabilly mit Gesang, der an Elvis und Co. erinnert sowie Gitarrenspiel, wie es in der Hochzeit des Rockabilly nicht besser gemacht wurde und ein unterstützender Kontrabass, der die Brücke zum Psychobilly schlägt. Intensives Spiel, gelegentliches Slappen und tanzbares Midtempo - oder anders gesagt: WYLDFYRE sind die musikalische Mitte zwischen THE METEORS und MAD SIN. Es ist der Sound, der die Wurzeln des Psychobilly und auch des Punk bildet, denn der Rockabilly war der Punk der damaligen Zeit. Die Songs klingen nicht nach einer deutschen Band, sondern eher nach einer aus den Staaten. Was ein großes Lob ist, denn der deutsche Rockabilly ist durch den Countrykitsch vollkommen uninteressant geworden (mit Ausnahmen wie TOM TOXIC & DIE HOLSTEIN ROCKETS). Die zweite Hälfte der Split wird von SPIKES ROCKIN 4 mit Stücken, die 1991 aufgenommen worden sind, bestritten. Neben Lutz Vegas waren damals German, Mick und Brian in der Band. Das sind Songs die deutlich eine andere Zeit darbieten. Was natürlich zum einen an der damals noch üblichen analogen Aufnahmetechnik liegt und zum anderen an dem Rockabilly Sound. Der gelegentliche Country-, Roots- und Surf-Einfluss zeigt, dass SPIKES ROCKIN 4 die Musik spielt, für die Generationen von Eltern Künstler verflucht haben. Es war die Zeit, als die Mädchen umfielen, wenn Elvis die Bühne betrat. Schöner alter Rockabilly-Sound … herrlich, das mal wieder zu hören. Vierzehn Songs dieser Split-CD (die ja eigentlich im klassischen Sinne gar keine ist) geben dem Billy-Fan alles, was er will. Dieser Sound wird live für einen unterhaltsamen Pit sorgen und zu Hause aus der Jukebox dröhnt.

Frank