BAND: WALLACE VANBORN
ALBUM:

LABEL: East Rec.
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Zuletzt aktualisiert am: 09. Juli 2012
Das Trio aus Belgien tourte in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal mit den Briten von BLOOD RED SHOES durch ganz Europa und schlug mir seine musikalischen Krallen beim Konzert in München zwischen die Rippen. In Deutschland ist die Band mit ihrem schwergewichtigen, modernen Stoner-Rock noch weitgehend unbekannt, was sich mit diesem starken Release bald ändern wird. Warum? Ganz einfach: Immer, wenn man sich dieses Zweitwerk reinzieht, durchströmen einen unbändige Power sowie unaufhaltsame Männlichkeit. Einfach muchos cojones. Allein der wuchtige Opener „Lions Manual“ spricht in Wort und Klang Bände darüber, wie man aus einem 08/15-Loser einen waschechten Mann macht: Geistige Stärke, Selbstbewusstsein, Handlungsbereitschaft lautet das Credo. Wie eine Dampfwalze schieben die Bassriffs den Song voran, die kreischenden Vokalisen im Chorus blasen einem regelrecht das Hirn weg. Ebenso dynamisch und etwas melodischer schlägt „Found in LA“ ein. Ein wenig aus der Rolle fällt der fast partytaugliche, gerade deswegen so bombastische Song „Cougars“. Auch hier greift Sänger Ian Clement die Raubkatzenthematik auf, jedoch nur als Metapher für starke Frauen, die wissen, was sie wollen. Der stampfende Offbeat gemischt mit Shouts im Refrain holt noch die letzten Tanzfaulen aus der Ecke. Aber auch leise können die bärtigen Belgier gut: In „Pawns“ spielen sie mit zarten Pfötchen eine finstere Akustik-Nummer, in der sich noch einmal deutlich die gesanglichen Qualitäten von Ian zeigen. Dieses Album hinterlässt Spuren und wird in unseren Gefilden reichlich Beute schlagen. Ein derart catchiges, abwechslungsreiches Stoner-Rock-Album bekommt man selten zu Ohren.
pd
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