Man kann sich nur schlecht daran gewöhnen, dass der geniale Hard Rock-Gitarrist Richie Blackmore seit Jahren nichts mehr mit seiner alten Band DEEP PURPLE unternimmt sondern vielmehr mit komischer Zipfelmütze Renaissance-Musik einspielt. Schuld daran wird die Lebensgefährtin Candice Night haben, die mit engelszarter Stimme singt, die Leidenschaft für diese Musik verbreitet und in der Garderobe des Mittelalters gar lieblich aussieht. Aber warum liebt man genau diese Zeit? Damals als alle krank, arm und doof waren, sich mit Ratten die Wohnung teilten, vor der Kirche und den brutalen Rittern (zack, Arm ab) fürchteten und ständig im Dreck lebten. Mit den jetzigen Mittelaltermärkten hat das nichts zu tun. Das nun vorliegende Werk bietet für den Fan einen Querschnitt durch das Gesamtwerk des Duos. Neben einigen Songs aus den letzten zwei Studioalben gibt es eine feine Interpretation der BEE GEEs-Ballade „First Of May“, das unschlagbare „Fires At Midnight“ und das alte britische Schullied „Barbara Allen“. Ob Blackmore bei der Beerdigung seines ehemaligen DEEP PURPLE-Kämpfers Jon Lord war?

ThoBe