LABEL: Vodoo Rhythm Records / Cargo – VÖ: 14.09.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 24. Oktober 2012
Endlich darf ich mal wieder den seltenen Begriff „Ein-Frau-Band“ in einem Text verwenden. Denn bei BECKY LEE AND DRUNKFOOT handelt es sich nicht um eine Kooperationen von Musikern. Nee, es sind einfach BECKY LEE und ihr besoffener Fuß. Gitarre, Gesang, Bassdrum, Floortom und Snare zugleich - allein die schiere Ungewöhnlichkeit dieses unumstritten emanzipatorischen Projekts macht dieses Album, das verrückterweise laut Label mit über einem Jahr Produktionszeit zu Buche schlägt, einfach hörenswert.
Mit dem für Voodoo Rhythm Records typischen Sound, der sich rau und bluesig gibt, rotzt das gestandene Weib ihre Debüt-Platte auf den sandigen Bretterboden. Der Opener „Lies“ stampft sich mit Kick und Snare durch die Kante, der kernige Gesang der Braut aus Arizona bettet sich in straighte Single-Notes ihrer Klampfe. Auch Folgestücke wie „Man Like You“ und mein persönlicher Favorit „Shoot Em Down“ sprechen Bände aus dem nomadischen Leben von Frau Walters. Ihre Songs sind so true, dass sie sich durch das stärkste Denim brennen und dir eine staubige Lunge hinterlassen. Renegade-Style.
Dass auf Platte immer etwas gebastelt wird, ist klar. So gibt es natürlich für etwas dickeren Sound manchmal auch zwei Gesangsspuren, Shaker und ein schönes Panning. Aber solange die einzigartige BECKY LEE AND DRUNKFOOT diese bodenständigen, eigentlich wenig femininen Nummern auch live so überzeugend bringt, ist die Welt in Ordnung.
pd
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