BAND: SPRENGSATZ
ALBUM:

LABEL: Eigenproduktion – VÖ: 2011
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Zuletzt aktualisiert am: 15. November 2012
Vor einiger Zeit hatte ich von SPRENGSATZ die Live-DVD, die sie bei ihrem Aufenthalt in Japan gedreht haben, besprochen und mich intensiver mit der Band beschäftigt. Nun kommt die neue Scheibe der Musiker aus Nordrhein-Westfalen an den Start. Die EP beinhaltet fünf Songs sowie die Coverversion von „Goldene Türme“ von SLIME, und nennt sich - passend zur Anzahl der eigenen Songs - „Die unerkannten Fünf“. Ich bin ja durchaus auch mal vergesslich, aber das was die Band hier bietet, hat nur musikalisch nicht textlich mit dem etwas gemein, was ich noch von ihnen im Kopf habe. Es ist recht einfach gestrickter Punkrock, der häufig das bekannte Uffta-Uffta-Schema bedient. Das muss ja an sich nicht schlecht sein, schließlich ist das eingängig. Schon beim ersten Song „Eine Ode an die Schwarzarbeit“ bin ich zwiegespalten. Der Text ist teilweise durchaus eine kritische Betrachtung des deutschen Staates, der Menschen mit sogenannten Ein-Euro-Jobs klein hält und kriminalisiert, wenn diese arbeiten wollen. Durchaus richtig, durchaus nachvollziehbar. Wenn dann aber Zeilen wie ‚Schwarzarbeit, die mich befreit‘ gesungen werden, dann finde ich das doch reichlich unreflektiert und primitiv. Song Nummer zwei „Land der Freiheit“ ist eine Abrechnung mit den USA. Da gibt es nun ja auch viele Feindbilder und viel Schlimmes, aber muss man so was singen wie: ‚Amerika, dem Land der Freiheit, wünsche ich den Tod. Wenn ich all die Lügen höre, dann sehe ich rot.‘? Es sind sicher nicht alle Menschen dort so, wie das Land manchmal dargestellt wird. Und es ist sicher nicht alles schlecht. Auch dies ist ein recht unreflektierter Text. Die Krönung ist „Schlachtfest der Volksmusik“. Interessantes Thema, an dem man sich gut abarbeiten kann: humorvoll, zynisch oder sarkastisch haben sich schon viele Bands mit diesem Thema auseinandergesetzt. Funpunk hieß früher ja auch mal „Volxmusik“, die sich ja auch mit diesem schlimmen Bereich auseinandersetzt. Der Text von SPRENGSATZ ist aber einfach nur schlecht, wenn Zeilen wie ‚Schießt ihnen alle in den Kopf‘ im Refrain gesungen werden. Das ist nur plump, billig, ärgerlich. Kann man besser machen. Viel besser. Dabei geht es jetzt nicht darum, dass ich Volksmusik und deren Scheinheiligkeit gut finde, aber warum muss man sich in diesem Stil auf allerunterstes Niveau begeben? Insgesamt bleibt mir nur zu sagen, dass ich schon lange nicht mehr so plumpen Deutschpunk gehört habe. So was braucht echt niemand.
Frank
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