LABEL: Impact Records / Broken Silence - VÖ: 02.03.2012 |
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Zuletzt aktualisiert am: 19. November 2012
DIE DUKES OF THE MIST sind eine Legende - eine lokal begrenzte Legende, aber immerhin. Von Ostwestfalen bis nach Nordhessen reicht der Legendenstatus. „Ich brauch meine Tabletten“, das erste Lebenseichen seit Anfang des Jahrtausends, ist nun angetreten, diesen Status zu festigen. Neue Hörerschichten sollen jedenfalls nicht angesprochen werden, denn soundtechnisch ist alles so geblieben, wie es immer schon gewesen ist: keine aufgepumpte Produktion, sondern richtig streetpunkig-dreckig, leicht blechern, so wie man es aus der Garage kennt. Auch inhaltlich sind keine Veränderungen auszumachen: asozial angehauchte Geschichten über sich selbst („Das schwarze Schaf“), über Lemmy („Motör R’n’R Head“), Reiche („We Hope You Like Pain“) oder „Holiday auf Sylt“. Schrammelige Metalgitarren und als prolliger Auswurf getarnter Gesang eignen sich hervorragend dazu, sozial- und gesellschaftskritische Ansätze so zu verstecken, dass - zumindest gefühlt - nur noch die xte Auflage von flacher Provokation des Establishments übrigbleibt. DIE DUKES OF THE MIST sind dabei jedoch herrlich kompromisslos, sodass man um ein dickes Grinsen nicht umhinkommt und froh ist, dass es sie gibt. Gerade in der Gegend zwischen Ostwestfalen und Nordhessen werden sie dringend gebraucht. Ich weiß, wovon ich spreche.
PS: „Ich brauch meine Tabletten“ kommt als limitiertes Vinyl mit beigelegter CD des gesamten Albums.
JAY
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