BAND: SMOKE BLOW
ALBUM:

LABEL: PIAS Recordings/Rough Trade - VÖ 28.3.2008
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Zuletzt aktualisiert am: 19. Februar 2008
Über zweieinhalb Jahre haben sich SMOKE BLOW nach dem großartigen „Dark Angel“ Zeit gelassen. Nun legen sie mit „Colossus“ ein Album nach, das erneut zu überraschen vermag. Nachdem man bereits nach dem 2003er Album „German Angst“ dachte, SMOKE BLOW hätten „ihren“ Sound gefunden, zeigten die Kieler allen Erwartungshaltungen die Nase, schraubten den Noiseanteil herunter und erkundeten mit „Dark Angel“ lieber die dunkle Seite der Macht. Der auf Jack Lettens Vocals fokussierte Sound kam schön druckvoll und düster, dabei aber trotzdem melodisch daher. Man fühlte sich angenehm an die in ihrer Glanzzeit mit Glenn Danzig so großartigen MISFITS erinnert. Und nun ist mit „Colossus“ alles wieder anders. Das heißt: Weg mit den schweren, gothic-düsteren Elementen und her mit dem hymnischsten Punkrock, der vorstellbar ist. Nach einem kurzen Spaghettiwestern-Intro kommt gleich zu Beginn mit „Criminal“ ein Stück, welches diese Richtung vorgibt und den Oslo-Motherfuckers von TURBONEGRO seine Referenz erweist. Insbesondere Lettens Gesang erinnert sehr an Hank van Helvete. Überhaupt ist Lettens Gesang, der nicht mehr ganz so im Vordergrund steht wie auf „Dark Angel“, wandlungsfähig wie nie. Auf meinem „Colossus“-Lieblingsstück „Hollywood Mystery“, das den RAMONES selig sicher Tränen der Freude in die Augen getrieben hätte, fällt der Meister sogar ins Falsett (sic!). Überraschend ist auch, dass SMOKE BLOW mit „Zombie auf’m Klapprad“ und „Am Strand“ zwei deutschsprachige Stücke am Start haben (plus das bereits erwähnte „Criminal“ mit teilweise deutschem Text). Das sollten sich einige Vorzeigedeutschpunkrocker `mal genauer anhören, um zu begreifen, dass Punkrock ohne `ne ordentliche Dosis Durchgeknalltheit und Dreck langweilt. Von SMOKE BLOW kann man das nicht behaupten. „Colossus“ hat alles, was ein Punkrockklassiker braucht: Jedes Stück ist eine Hymne, die Platte ist abwechlungsreich und hat genug Straßendreck und Weirdness, um dem Mainstream den Mittelfinger zu zeigen. Zum niederknien! Tip: INTERVIEWSTORY GEPLANT FÜR WAHRSCHAUER #56
Jo Neujahr
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