Mit „Information Retrieved“ liefern PINBACK aus San Diego mit den Bandleadern Zach Smith und Rob Crow nach fünf Jahren Pause ihr auch schon fünftes Album ab und haben mit diesem mal wieder einen Indieklassiker herausgebracht, der Lust macht ihn des Öfteren zu genießen. Die Amis liefern beschwingten Indiepop mit genügend Ecken und Kanten, um längerfristig haltbar zu sein und genug schöne Melodien, welche sich nicht gleich beim ersten Mal erschließen sondern sich erst beim häufigeren Hören entwickeln. Benannt nach Pinback, einer Figur aus dem Scifi-Filmklassiker „Dark Star“ entwickelt die Band ihren traumhaften Sound mit viel Schmalz, erdigen Gitarren und Drums, dass es eine Freude ist. Allein schon der Namensgeber lässt auf guten Geschmack schließen und PINBACK gelingt ein wahres Ohrwurmtheater! Unaufgeregt und mit vielen Melodieeinfällen gewürzt, dockt dieses Album direkt im Harmoniezentrum an. Da ist die erste Single „Proceed To Memory", das erste Lebenszeichen der Band vor dem neuen Album. Sie führt die Schar neuer Songs an, und mit ihren perlenden Gitarren und Bässen und der ruhigen und imposant intonierten Stimme ist sie ein wahres Pop-Kleinod und liefert einen perfekten Einstieg in das Album. „Glide“ gleitet dann etwas entspannter und ruhiger durch die Boxen, offenbart einen wunderschönen Refrain der sich in die Gehörgänge schmiegt und regelrecht süchtig macht. Das setzt sich dann in den folgenden Songs fort, „Drawstring“ fließt ruhig dahin und ergießt sich wie Lava von einem Vulkan und dunkel gefärbt, alptraumartig fast, düster und melodiös. Etwas fröhlicher kommt dann „His Phase“ daher. Mit Pluckerbass, schnellem Schlagzeug und herrlichem Refrain stiehlt es sich ins Ohr und treibt den Hirnschmalz vor sich her, elegisch und schön. Auch „A Request“ perlt leichtfüßig durch die Gegend und es hat auch wieder dermaßen schöne Vibes, die einen staunen machen und auf einen Trip ins Wohlfühlland mitnehmen. Eigentlich aber sind alle auf der CD enthaltenen Songs das Hören wert. „Information Retrieved“ funktioniert wie eine Hitmaschine. Keine Ahnung, warum PINBACK noch nicht den Bekanntheitsgrad von Bands wie MODEST MOUSE, DEATH CAB FOR CUTIE oder den von The SHINS erreicht haben. Zu wünschen wäre es ihnen, aber sie halten mit ihrer Musik immer noch hinterm Berg und ich hoffe das ändert sich mit dieser Platte voller wunderbarer Melodien, die sich direkt ins Hirn setzen und gewollte Ohrwürmer erzeugen. Dieses Album sollte dann bitte mal durchstarten. Zu wünschen wäre ihnen das.

Andy