Viele Musikkritiker schreiben über Livealben gern, dass sie ‚ja so ne Sache‘ sind. Schwachsinn! Livealben sind überhaupt nicht ‚so ne Sache‘, wenn es sich um einen Act handelt, der live nicht klingt wie im Studio, sondern besser. Noch erfreulicher ist es, wenn schon die Studioreleases sich stets auf hohem Niveau abspielen. DUB SPENCER & TRANCE HILL habe ich nun schon einige Male live gesehen und im Zusammenspiel mit dem Münchener Mischpultzauberer Umberto Echo sind sie wirklich ein großartiges Gespann. „Live In Dub“ beinhaltet neun Songs, die während ihrer Deutschlandtour 2012 mitgeschnitten wurden. Unüberhörbar, wie die Band groovt, unüberhörbar, wie sie die psychedelischen Momente dynamisch aufbaut, mit Rockgrooves flirtet, durch die Welt des Steppers-Dub reitet und es vor allem völlig gleichgültig werden lässt, ob es sich bei der Grundlage um eine Fremd- oder Eigenkomposition handelt. Ich behaupte, sie bleiben innerhalb unserer Breitengrade in ihrer Art des Instrumentalreggaes bisher weiter unerreicht. Zu den Liveaufnahmen gesellen sich übrigens noch sechs Stücke, die von Victor Rice veredelt wurden, der wie vielleicht derzeit kein anderer auf die ganz klassische Art analoge Dubs anfertigt. Für alle Vinylfreunde der zusätzliche Hinweis: Diese sechs Stücke gibt es in limitierter Stückzahl und in zwei verschiedenen Versionen (A- und B-Seite…) zu erwerben!