Paul Speckmann – fällt mir sofort ein, wenn ich an die Death Metal-Legende MASTER denke. Mehr als 30 Jahre hat die Band um den Sänger und Bassisten schon auf dem Buckel und prägte den Death Metal in seiner Entstehungszeit entscheidend, vor allem mit den 85er-Demo-Tracks vom „Pay To Die"-Klassiker. Aus Chicago siedelte Speckmann 1999 nach Tschechien über, um sein Leben ausschließlich der Musik widmen zu können aber auch den amerikanischen Zwängen zu entkommen.

Mit diesem zwölften Studiowerk erwartet uns keine riesige Überraschung. Oder anders gesagt: MASTER bleiben sich treu und sind damit absolut authentisch. Man bekommt, was man erwartet: wütenden Death Metal mit vereinzelten Thrash-Einschlägen in einem brachialen, schnörkellosen Soundgewand und mit Paul Speckmanns unverwechselbar räudiger Stimme. Zeit zum Luftholen bleibt einem nicht. Die Riffs treiben schneidend und massiv voran und das Schlagzeug gibt die Geschwindigkeit mal im Midtempo und mal im Hochgeschwindigkeitsbereich vor. Ab und zu wird ein kurzes, feines Gitarrensolo eingestreut. Das Trio versteht sein Handwerk zweifellos, doch an mancher Stelle ähneln sich Passagen doch sehr. Für mich stechen „Another Suicide“ und „Remove The Clowns“ musikalisch heraus.

Kompromisslos sind MASTER nach wie vor in ihren sozial- und amerikakritischen Texten. So heißt es in „Remove The Clowns“: ‚The time is now to pull the leaders down / Disavow just remove the clowns / … / As the US intelligence monitors your every move…‘ oder in „Plans Of Hate“: ‚As the G8 soon discuss their plans of hate, soon there will be nowhere to escape / As freedom lingers next to the abyss / Your private thoughts no longer will exist…‘

Passend zur musikalischen und textlichen, düsteren Darstellung der sozialen Zustände ist das Booklet gestaltet und in grau/schwarz gehalten. MASTER ziehen nach wie vor ihr Ding durch – und das hoffentlich noch lange und so unterhaltsam wie auf „The Witchhunt“!