Gänsehaut. Eine bezaubernde Stimme erklingt durch die Lautsprecher, schüchtern, klar und mitreißend. Gefolgt von Gitarre, einer Stompbox und Schellen, die perfekte Kombination. One Woman-Blues, alles selbst gespielt, alles selbst unter Kontrolle. Während der Anfang noch sehr zurückhaltend und ruhig rüberkommt, ist der zweite Song rau und ungestüm. Verzerrte Gitarre, heiserer Gesang, perfekt. Genau dieser abwechslungsreiche Sound bleibt im Gedächtnis und reißt mit. Weiblich geprägt ist die Blues/Rock'n'Roll-Szene ohnehin nicht, da ist BECKY LEE definitiv eine willkommene Abwechslung. Bereits seit 2012 ist ein Album in den Läden, doch diese aktuell erschienene CD hat etwas Besonderes. Ursprünglich war sie eigentlich lediglich als Demo gedacht, das auf Konzerten unter die Leute gebracht werden sollte. Schnell und mit wenig Aufwand produziert, Hauptsache Musik zum „mit nach Hause“ nehmen. Daraus wurde jedoch eine geniale Platte, die von dem bekannten Schweizer Tontechniker Oli Bösch bereits 2008 aufgenommen wurde. Jetzt endlich erschienen die Demosongs als Minialbum mit acht Songs offiziell. Und schnell wird einem bewusst, warum: Diese „One take session“ wurde zu einem Zeitpunkt aufgenommen, wo BECKY LEE lediglich seit zwei Monaten Gitarre lernte(!) und zwei regionale Konzerte in der Schweiz absolvierte. Absolut unglaublich, wenn man sich dieses wertvolle Stück Musik zu Gemüte führt. Anhören und mitreißen lassen!