Zugegeben, eine Band, die sich textlich unter anderem auf Surrealisten wie Georges Bataille beruft, hat bei mir schon einmal einen Stein im Brett, bevor ich mir von ARABROT überhaupt zum ersten Mal ein Eindruck verschaffe. So ganz erfüllt deren sechste Platte die Erwartungen, die sie damit wecken, dann doch nicht ‒ oder zumindest nur teilweise. Denn die Musiker bieten vom ersten Ton an druckvollen und gleichzeitig „groovigen“ Alternative-Rock, der weder zu verkopft ist noch Vergleiche mit anderen Combos leicht macht. Die Songs haben alle eingängige Melodien mit coolen im Vordergrund stehenden Bassläufen, was dazu führt, dass sie in Schubladen wie Noise-Rock oder Sludge gesteckt werden können. Dabei haben die Stücke aber überhaupt nichts von der Aggressivität dieser Genres. Klar, ARABROT sind hart! Stellenweise sogar sehr Metal-lastig. Aber trotz ernsthafter inhaltlicher Einflüsse und Metal-Riffs überzeugen sie durch eine gewisse Selbstironie. Oftmals klingt der Gesang gezwungen tief, als wolle man möglichst nach Metal klingen; dann werden aber wieder höhere Töne angeschlagen, die zunächst ziemlich unpassend scheinen. Auch manche Titel wie „Throwing Rocks At The Devil“ kommen mit einem Augenzwinkern daher. Insgesamt ein musikalisch wie textlich interessantes Werk von einer Band, die sich nicht scheut, humoristische Elemente einzubauen.