Glücklicherweise scheinen viele Bands (oder die Plattenfirmen) mittlerweile begriffen zu haben, dass der geneigte Hörer ein Album nicht kauft, weil die CD bis zur Kapazitätsgrenze ausgereizt wird und man 80 Minuten Mucke mit Bonusmaterial-Müll draufpackt. Oft stimmt das Sprichwort „in der Kürze liegt die Würze“, so auch im Fall der neuen Scheibe des Hamburger Quintetts LOUI VETTON. Auf ihrem dritten Werk erklingen die Hanseaten wesentlich ausgefeilter und vielseitiger als auf ihrem Ska-Punk-Debüt „Off The Hook“ und dem bereits genreoffeneren „postreggaeprecore“. Die Musiker bieten auf knapp 34 Minuten ein wahres Füllhorn energetischer Musik, die zwar noch Ska als Basis aufweist, aber eigentlich einen Multi-Crossover verschiedener Musikstile darstellt. Die Scheibe verbindet einfach gelungen verschiedenste Elemente. Es gibt fette Indierock-Gitarrenriffs, Bläser, jazzige Elemente, Hardrock-/Metalgitarrensoli sowie interessante Vocals, die hin und wieder an SYSTEM OF A DOWN oder BILLY TALENT erinnern. Dabei klingt diese Melange ganz organisch und natürlich und wurde nicht (wie es bei vielen Genrekollegen der Fall ist) nur der Abwechslung halber mit anderen Sounds „garniert“. Prima!