BAND: DYSE
ALBUM:

LABEL: Cargo Records – VÖ: 21.03.2014
*
Zuletzt aktualisiert am: 03. Juni 2014

DYSE – das ist ungebändigte Energie. Eine Gitarre, ein Schlagzeug und zwei Stimmen. Klingt nach wenig, ist aber sehr viel. Denn was das Duo Andrej Dietrich und Jarii van Gohl mit diesen bescheidenen Möglichkeiten anstellen, ist schier unfassbar. DYSE lieben die Eskalation, machen aber auch nicht vor ruhigen und rhythmischen Parts halt. Noise, Indie, Jazz, Punk, Rock'n'Roll, Doom und Kätzchen. Alles ist dabei. Nach diversen Kleinauflagen an EPs und sogar einer 5'' bringen sie mit „Das Nation“ ihren dritten Longplayer an den Start. Also Faulheit kann man den beiden Herren wahrlich nicht vorwerfen. Seit 2003 sind sie unterwegs und können auf mehr als 500 Konzerte im In- und Ausland zurückblicken. Sogar bis nach Austin / Texas haben es DYSE mit ihrer Musik schon geschafft. Die Genregrenzen werden kurzerhand einfach zerschmettert.
Auf „Das Nation“ sind auch noch einige spezielle Instrumente zu hören, so kommt beispielsweise im Track „DYSENATION“ eine Tuba (!) zum Einsatz. Doch von Volksmusik keine Spur - wild und noisig trifft es wohl ganz gut. „Strt“ besteht aus dem Miauen einer Katze, Kontrabass und dezenter Percussionbegleitung. Der Text mag tiefgründig sein, nur leider spreche ich kein katzisch, also wird das wohl ein Geheimnis bleiben. Ohne Pause geht’s über in „Nackenoeffner“ - ein Stück Musik, bei dem es so manchen gleich vom Stuhl hauen wird. Nicht nur aufgrund dessen, dass es ohne Verschnaufpause nach dem Katzengejaule dann richtig reinhaut, sondern vielmehr durch seine Härte und Rotzigkeit. Nicht zu verachten ist natürlich „Out Of Tunes“, wenn auch für verwöhnte Ohren schwer zu ertragen - absichtlich aus dem Takt sein, schiefer Gesang, eine schiefe Trompete - hammerhart, aber irgendwie genial. Hat schon die Gesangslehrerin damals gesagt, dass das nüscht wird. Ganz recht hatte sie wohl nicht, wie das Gesamtergebnis zeigt. DYSE klingt wie – DYSE. Und das ist gut so.

Schnee
 Zurück