LABEL: Embassy Of Music / Warner – VÖ: April 2015 |
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Zuletzt aktualisiert am: 31. März 2015
Vielleicht ist der Bandname, den Frontmann Husky Gawenda gewählt hat, nicht besonders einzigartig und dadurch ein bisschen blöd zu googlen. Doch wie bei Büchern und überhaupt allem kommt es nicht auf die Verpackung an, sondern auf den Inhalt. Und dieser ist bei HUSKY so gut, dass sich die Band auch „Knusprig Gebratener Chihuahua“ hätte nennen können. Das zweite Studioalbum „Ruckers Hill“ hält nämlich mühelos das Niveau des Debüts „Forever So“ und gibt 13 unverwechselbare, stimmungsvolle Stücke zum Besten – und das obwohl Herrn Gawenda das Schreiben neuer Songs laut eigener Aussage schwer fällt. Angeblich. Schon die Eröffnung mit dem Titelsong „Ruckers Hill“ zeugt von einer warmen Sehnsucht, von heimatlicher Geborgenheit, von junger Liebe. Die Vocals sind so leidenschaftlich leichtfüßig wie eh und je, sodass die Haupt- und Zweitstimmen sich harmonisch ergänzen wie Yin und Yang, Licht und Dunkel, Alpha und Omega. HUSKY spielen zudem stark mit Tempo und Dynamik, sodass sich etwa in der Fernweh-Hymne „I´m Not Coming Back“ zurückhaltende, bescheidene Strophen mit stampfenden, energischen Refrains abwechseln. Man möchte glatt von zu Hause weglaufen. Und so wirkt jede Passage ehrlich motiviert statt künstlich ausgedacht. Die Kreativität und Subtilität, mit der die Band verschiedenste Instrumente in die Arrangements einbindet ist unvergleichlich. Jeder der Titel ist vielschichtiger als Omas Baumkuchen. Jeder der Titel ist ein Highlight. Jeder der Titel hat mehr Charakter als Adam Sandler in irgendeiner seiner Hauptrollen. Apropos: „Ruckers Hill“ ist eines dieser Alben, das man sich für den Soundtrack seines Lebens wünscht, sollte es jemals verfilmt werden. Und egal wie schlecht der Streifen wird, er würde den Oscar für die beste Filmmusik gewinnen. Die Australier von HUSKY sind trotz all ihrer Qualitäten in Europa leider noch ein flüsterleiser Geheimtipp, was sich mit dieser Platte hoffentlich ändert. Zugreifen! pd
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