LABEL: Puke Music - VÖ: 28.02.2014 |
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Zuletzt aktualisiert am: 15. Juli 2015
Zunächst vorneweg: Der Titel "abhörSKAndal" ist auf so vielen Ebenen erfrischend und elegant, dass er nicht nur die überwältigende Mehrheit der Ska-Band-und-Albennamen-Flachwitze in die Tasche steckt, sondern sogar noch das ganze Album überstrahlt. Das ist zwar auch gelungen, kommt aber nicht an die Strahlkraft des Titels ran. Aus Gründen. Auf 14 Tracks punkrockt und offbeatet man sich durch ein buntes Potpourri aus hopfengetränktem Feierliedgut und kritisch-geistreicher Zeitgeistkritik. Das macht größtenteils Spaß, auch wenn es nicht immer ganz geschmackssicher zugeht. Aber Ska will tanzen lassen - und das schafft man mit charmant glattem, immer nachvollziehbarem Bläsersektion vs. Saitenfraktion-Choreographien. "abhörSKAndal" ist ein Step nach vorne, in Richtung der seligen RANTANPLAN - ohne jedoch deren Klasse von "damals" zu erreichen. Die Latte liegt auch im deutschen Ska inzwischen sehr hoch und HÖRINFARKT können sie 2014 nur touchieren, nicht überspringen. Denn zum ganz großen Wurf fehlen noch zwei Dinge: eine bessere, knackigere Produktion und mehr Wut, mehr Stress, mehr Emotion und mehr von allem am Gesang. Der kommt nämlich manchmal arg im Geiste des ZDF-Fernsehgartens daher - stimmlich und textlich. Ein wenig mehr Mut zur Rotzigkeit dazu und das Gefühl für den Tanz behalten, dann wird die dritte HÖRINFARKT-Scheibe ganz prima. TE
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