LABEL: Voodoo Rhythm – VÖ:13.03.2015 |
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Zuletzt aktualisiert am: 05. August 2015
Die französische Einmannarmee ist zurück und rock´n´überrollt die Lande mit dem vierten Longplayer. Am dreckigen Lo-Fi-Sound hat sich zum Glück nichts geändert. Auch die eingesetzten Stilmittel aus der Genre-Trickkiste bleiben vertraut vielseitig. KING AUTOMATIC muss sich nicht erst selbst finden, er war schon immer so. Zugegeben, der größte Sänger ist er nie gewesen. Doch er braucht auch keinen Stimmumfang von vier Oktaven, denn er hat Authentizität, Street Cred, Realness. Und ganz nebenher spielt er ja auch noch Gitarre, Schlagzeug, Bass, Mundharmonika, Percussion, Keyboard und was sonst noch so anfällt. Mit allen Tentakeln voll zu tun zockt Mr. Octopus auf „Lorraine Exotica“ insgesamt 14 knackige Nummern runter. Highlights über Highlights. Von Rock´n´Roll, Ska, Pop über Punk bis hin zu Reggae oder Blues flechtet er dabei alles in die Arrangements ein, was ihm gerade einzufallen scheint. Mal sind die Saiten das tragende Motiv, mal bestimmt die flinke Orgel, mal blubbert der Bass bestimmend. Es passiert so viel Spannendes gleichzeitig. Zunächst wirkt es ungeordnet und willkürlich, doch alle Elemente fügen sich zu einem großen Organismus zusammen. Die Platte ist quasi das musikalische Äquivalent zur Rush Hour auf einem indonesischen Wochenmarkt. KING AUTOMATIC ist einer der stärksten Künstler bei Voodoo Rhythm Records. Des Labels selbstironisches Motto „records to ruin any party“ funktioniert bei ihm aber einfach nicht – wenn zu dieser genialen Platte nicht bis zum Schweißleerstand abgetanzt wird, ist man schlichtweg auf der falschen Party oder sollte sich flott neue Freunde suchen. pd
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