LABEL: Nix Gut |
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Zuletzt aktualisiert am: 19. März 2008
Die Band aus Frankfurt/Oder hat sich die letzten Jahre - im wahrsten Sinne des Wortes - durchgebissen. Als Standardvorband in Berlin bei den WOHLSTANDSKINDERN konnten sie ihre Musik auch dem geneigten Punkernachwuchs vorspielen, welcher jahrelang sicher auch ihre Hauptzielgruppe war, denn DIE BOCKWURSCHTBUDE war lange Zeit klassischer, spaßiger Deutschpunk. Was immer irgendwie ok war, aber eben auch nicht besonders innovativ.
Von ihrem neuen Album bin angenehm überrascht. Die ersten Songs sind kritisch, aufrüttelnd und beziehen klar Position. Über Menschen, die sich Punk nennen, aber außer Saufen und Schnorren nix anders kennen und andere Menschen anpöbeln, weil sie keine richtigen Punks sind. Oder über rechtsoffene Menschen in der eigenen linken Szene. All das sind wunde Punkte, die Einigen sicher bitter aufstoßen, aber eben auch absolut stimmen. Der beste Song des Albums ist der gegen die sog. Hamburger Schule. Die ersten 10 Songs kommen frisch, melodisch und sehr sympathisch daher. Song 11, “Wofür“ klingt dann allerdings zu sehr nach DRITTE WAHL und ist nicht eigenständig genug. Einen großen Sympathiepunkt bekommt die Band für die Coverversion von “Blackriding Underground“ von FLUCHTWEG. Von diesem Song mal abgesehen ist die zweite Hälfte der CD um einiges schwächer als die erste, sowohl textlich als auch musikalisch.
In den Linernotes erzählt die Band die Entstehungsgeschichte der einzelnen Songs. Außerdem erklären sie, wie die Stücke gemeint sind, um gewissen Menschen das Futter zu nehmen, sie falsch zu verstehen. Schade nur, dass die Qualität der ersten 10 Songs nicht über das ganze Album gehalten werden konnte.
Frank
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