Es ist unglaublich: die ganze Cowboysache und so... das ist alles wahr! Es gibt ihn tatsächlich noch heute, den Wilden Westen! Okay, genau genommen müsste es “Das Wilde Hessen“ heißen, denn von dort kommen HANK CASH! Ihr Name lässt bereits vermuten, wo die musikalischen Vorlieben des Trios liegen: bei Hank Williams und Johnny Cash, zwei der größten amerikanischen Musiker überhaupt, vielleicht sogar der beiden besten und auf jeden Fall der beiden coolsten! Amen! Obwohl sich Handsome Cash (Leadgitarre, Lap Steel), Jay B. Strike (Kontrabass) und Johnny Erle (Akustikgitarre, Gesang) dicht am Sound der Originale bewegen, versäumen sie es nicht, diese mit etwas mehr Pfeffer und sehr hörenswerter Gitarrenarbeit zu versehen. Hey, nix gegen Luther (Perkins, Gitarrist bei Johnny Cash), aber Herr Cash (Handsome, nicht Johnny) holt einfach mehr aus dem Material heraus, allerdings ohne sich nervig in den Vordergrund zu dudeln. Auf “Hank Cash“ von HANK CASH steht stets der kompakte Song im Vordergrund, ganz gleich, ob es sich um einen von den genannten Heroen oder einen von Wayne Hancock oder eine der sehr hörenswerten Eigenkompositionen der Drei handelt. Klar kann man sich fragen, ob eine weitere Version von hinlänglich bekannten Klassikern wie “Ring Of Fire“ (Hier übrigens ohne die schmetternden Mariachitrompetchen des Originals) oder “I Walk The Line“ wirklich nötig sind, allerdings schaffen HANK CASH es, auch diesen abgenudelten Nummern mit großem Spaß und Engagement neues Leben einzuhauchen. Begeisterung! Meine Favoriten auf diesem echt geilen Cowboy-Debüt sind die unerreichten Cash (Johnny, nicht Handsome)- Nummern “Wreck If The Old '97“ und “Big River“ und die starken eigenen Songs der drei Hessen. Hiervon ganz weit vorn: “Out Of Gasoline“, wo in sehr witziger Art und Weise Freud' und Leid des Countrymusikers persifliert werden. Eine ganz starke Debütplatte- nicht nur für Countryfans, sondern für alle Freunde knackig-trockener Gitarrenmusik. Super, kaufen! Und HANK CASH unbedingt live anschauen!

johnniecolt