LABEL: Hazelwood/Indigo |
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Zuletzt aktualisiert am: 08. Mai 2008
Der JOHN DEAR MOWING CLUB erinnert irgendwie an den Traktorenhersteller John Deere. Denkt man in dieser Richtung weiter, kommt man schnell zu Begriffen wie Ackerbau, schwere Arbeit, Kreuzweh. Weitergesponnen geht’s ab zu Elend, Langeweile, Depression. Drogen, Alkohol, Sucht- Düstercountry. Stopp, das war ein Schritt zu weit.
Aber die Richtung stimmt.
Melancholie, Einsamkeit, Verzweiflung dürften die Hauptquellen der Inspiration dieses Albums gewesen sein. Namentlich werden im Albumcover u.a. Townes Van Zandt, Henry David Thoreau und J.D. Salinger genannt, lauter Leute also, die selbst –gewollt oder ungewollt- das Alleinsein als große Konstante in ihrem Leben erfuhren. Keine leichte Kost ist es, die uns die vier Belgier servieren.
Einseitige und ins Leere laufende Kommunikation, z.B. mit dem Fernseher, wird als symptomatisch für Stagnation, lähmende Langeweile und bittere Verzweiflung beschrieben.
Musikalisch erinnern JOHN DEAR MOWING CLUB an Kristofer Allström und Christian Kjellvander; inhaltlich an an Tom Waits und Nick Cave.
Ein ungewöhnliches, anstrengendes Album, für das ich viele Hördurchläufe benötigt habe. Aber - oder deswegen - ein Album, das mir inzwischen sehr gut gefällt. Trotz der auf Dauer penetranten, weinerlichen Stimme von Sänger Melle van Boer. JOHN DEAR MOWING CLUB sind eine helle bzw. dunkle Freude für alle, denen das Leben und die Gesellschaft oder einfach nur Oberflächlichkeit und (eigene) Trägheit auf den Wecker gehen.
johnniecolt
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