LABEL: Essay Recordings |
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Zuletzt aktualisiert am: 07. Oktober 2007
Eine Band, deren Musik sehr euphorisch „So würde der Soundtrack eines Tarantino-Films klingen, wenn dieser auf dem Balkan spielen würde.“ lässt den aufmerksamen Musikliebhaber hellhörig werden. Entweder geht es hier um eine richtig gute Band oder der Schreiber dieser Zeilen hat keine Ahnung. Ersteres ist der Fall, BOOM PAM sind unglaublich gut und machen live richtig Spaß. BOOM PAM sind vier Typen, die in ihren abgetragenen Anzügen und sehr eigenen Schnauzbart- und Brillenkreationen als Hochzeitsband in einem Kusturica- oder Akin-Film auftreten könnten. Ein ultrapräzises Gitarrenduo und eine arschtighte Rhythmusgruppe, bestehend aus Schlagzeug und Tuba, die eine bunte Melange aus israelischer, griechischer und balkanischer Folklore mit fettem Surfsound kombinieren. Osteuropäische Melodien, Offbeats, eine immer pumpende Tuba und spärlich eingesetzter Gesang verwandeln einen Konzertsaal in kürzester Zeit in einen brodelnden Hexenkessel, der geradezu überkocht, wenn die beiden Gitarristen die Bühne verlassen, um mit dem Publikum zu tanzen und dabei mit traumwandlerischer Sicherheit weiterspielen. All das lässt sich auf dem selbstbetitelten Debütalbum, das die Band aus Tel Aviv in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter DJ Shantel produziert hat, sehr gut nachempfinden. Hier gibt es 14 Titel und ein Video mit z.T. sehr obskuren Taktarten (3, 4, 7 bzw. 9/4. DAS ist Kunst, Herrschaften!), die mal hektisch-zappelig, mal walzermäßig-getragen daherkommen und in kürzester Zeit gute Laune, breites Grinsen und rhythmisches Zucken in allen Knochen verbreiten. Dieses Album hat absoluten Ausnahmestatus und gehört in jede Surf-Ska-Punk-Swing-Klezmer-Plattensammlung. Und in alle anderen auch.
johnniecolt
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