Lennart A. Salomon, in London beheimateter Singer-Songwriter, veröffentlichte 2003 sein gefeiertes Debüt ”What's The Deal?“, ein orchesterüberladenes, bombastschwangeres Stück Pop voller zuckersüßer Melodien, tönender Bläsersätze und seichter Streichmusik. Noch heute könnte man ihm hierfür böse sein, hätte Mr. Salomon nicht selbst die Fehler der Vergangenheit erkannt und sich nicht nur vom Majorlabel Polydor, sondern mit diesem auch von unnötigem Firlefanz und kreativem Größenwahn losgesagt. Im Jahre 2004 sind JEROBEAM Bandboss Salomon an Gitarre, Orgel und Gesang, Bassist Thomas Merkel und der Schlagzeuger Benny Greb. In dieser Besetzung entstand auch ”How One Becomes What One Is“, das dritte JEROBEAM-Album. Einmal mehr verzichten die drei Herren auf unnötige, den Hörgenuss schmälernde Komplexität und präsentieren ein herrlich klischee- und schrottfreies, zeitloses Popalbum. Hoher, teils verhallter Gesang, flirrender Orgelsound, twangende Gitarren, dichte Basslinien und sicher platzierte Percussions erinnern an die seligen 1970er Jahre und wecken angenehme Erinnerungen an David Bowie und die ROLLING STONES. ”How One Becomes What One Is“ ist ein gefundenes Fressen für alle, die auf kleine Besetzung, angenehme und qualitativ hochwertige Musik mit Ohrwurmqualität sowie treffliche Reminiszenzen an vergangene Tage stehen. Als alter Johnny Cash-Fan verweise ich noch mal gesondert auf JEROBEAMS tolle Version des ”Folsom Prison Blues“, super Sache! Schaut euch die drei Jungs mal an, wenn sie zwischen Mitte September und Mitte Oktober 2008 in Deutschland unterwegs sind.

johnniecolt