LABEL: Sunday Best Rec. - VÖ 29.08.08 |
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Zuletzt aktualisiert am: 18. September 2008
Ui! Drei Geschwister, die Musik machen und ab und zu von ihren Eltern unterstützt werden? Eine Familie quasi, die musiziert? Da gab's mal was, in den 1990ern. Sehr lange Haare, sehr viele Flöhe und modetechnisch an unverwüstbare Kartoffelsäcke erinnernd... genau, die KELLY FAMILY! Ganz schlimme Sache. Aber keine Panik, Kitty, Daisy und Lewis Durham sind keine Neuauflage der kölsch-irischen Fusselbande. Die drei sind derzeit 15, 17 und 18 Jahre alt und kommen aus dem Norden von London. Vor ca. 5 Jahren standen sie erstmals gemeinsam auf einer Bühne und zwar während einer Country- und Rockabilly-Jamsession in einem Pub.
Auf ihrem Debütalbum, praktischerweise auch ”Kitty, Daisy & Lewis“ betitelt, präsentieren die Durhams Country-, Blues-, und Rock'n'Rollklassiker verschiedener Jahrzehnte in herrlich knarzigem Retrosound. Auf digitale Aufnahmetechnik und High-Endproduktion wurde verzichtet. Auch teure Gastmusiker oder exotische Instrumente gibt es nicht; Kitty, Daisy und Lewis haben Gitarren, Kontrabass, Klavier, Ukulele, Posaune, Schlagzeug und Mundharmonika selbst eingespielt. Hierbei gehen sie mit einer so unverkrampften Selbstverständlichkeit zur Sache, dass die Originale von z.B. CANNED HEATs ”Goin' Up The Country“ oder sogar Muddy Waters' ”Got My Mojo Workin'“ im Vergleich mit den Produkten der drei Teenager reichlich alt aussehen bzw. klingen. Kitty, Daisy und Lewis Durham beweisen sehr eindrucksvoll dass einfacher, erdiger Rock'n'Roll auch heute noch genauso wie damals faszinieren kann, als ein paar Jugendliche sich zusammentaten, frech Hillbilly und Deltablues kreuzten und einen Sound kreierten, der die Welt für immer verändern sollte.
Ich bitte bzw. fordere die Menschen dieser Welt, zumindest jedoch alle Leser dieser Zeilen hiermit auf, sich a) die Durhams anzuhören und b) selbst Rock'n'Roll zu machen! Oder es zumindest zu versuchen! Leute, tut euch mal selbst was Gutes!
johnniecolt
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